Seevetal/Hittfeld. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hittfeld hatten in den vergangenen Wochen und Monaten alle Hände voll zu tun. Es wurden viele Kartons und Gitterboxen für den Umzug gepackt. Mehrere Male musste die Feuerwehr mit dem Lkw von der alten Feuerwache in der Bahnhofstraße zum neuen Gebäudekomplex in der Straße Hittfelder Quelle pendeln, bis alles geschafft war.
Ein besonders emotionaler Moment war Mitte April dann das Abholen der Einsatzkleidung aus der bisherigen Wache. Im neuen Feuerwehrhaus angekommen füllten sich die großen Metallspinde der über 70 aktiven Mitglieder in nur wenigen Minuten mit Leben.
Der erste Funkspruch zur Leitstelle folgte dann auch direkt im Anschluss. Hittfelds Ortsbrandmeister Simon Steffen erklärte die Feuerwehr Hittfeld am neuen Standort für einsatzbereit. In einer Feierstunde übergab am vergangenen Wochenende jetzt auch die Gemeinde Seevetal der Hittfelder Wehr ihr neues Domizil.
Die Stützpunktfeuerwehr Hittfeld hat dort jetzt eine neue Fahrzeughalle für fünf Einsatzfahrzeuge. Auch die Lagerflächen sind deutlich größer geworden. Außerdem bietet der neue Standort jetzt auch der Seevetaler Gemeindefeuerwehr eigene Büroräume und Lagermöglichkeiten. Zudem ist in dem riesigen Neubau auch die Kleiderkammer für alle 14 Seevetaler Feuerwehren untergebracht. Auch eine Hausmeisterwohnung wurde in den Komplex integriert.
Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede hatte die große Freude in ihrer Eröffnungsrede die Hittfelder Wehr auch formell endlich zur „Stützpunktwehr“ zu ernennen. „50 Jahre zu spät“ wie sie mit einem Augenzwinkern in Richtung langgedienter Feuerwehrkameraden ausführte. Fahrzeugbestand und Personalstärke erfüllen seit längerem die Anforderungen, sodass dieser formelle Akt nunmehr vollzogen werden konnte.
Hittfelds Ortsbürgermeister Helmut Dohrmann verwies in seinem Grußwort darauf, dass das neue Gebäude die Wertschätzung von Politik und Bevölkerung widerspiegele. Gemeindebrandmeister Rainer Wendt und Simon Steffen, Ortsbrandmeister und damit „Hausherr“ des neuen Gebäudes, bedankten sich in ihren Grußworten bei der breiten Unterstützung im Rat der Gemeinde und dem engen Austausch mit der Verwaltung während der Planungs- und Bauphase.
Eine Anekdote konnte Birgit Cohrs von der Technischen Gebäudewirtschaft im Seevetaler Rathaus präsentieren. Bei der Vorbereitung für die Abbrucharbeiten des ersten Hittfelder Feuerwehrhauses an der Harburger Straße wurde eine Planskizze der Feuerwehr aus dem Jahr 1927 gefunden, die bereits eine Erweiterung am damaligen Standort vorgesehen hatte. „Die Feuerwehr denkt also permanent über eine Erweiterung nach“ so die logische Schlussfolgerung. Der alte Plan erhält nunmehr einen würdigen Platz in dem neuen Gebäudekomplex.
Die Freiwillige Feuerwehr Hittfeld wurde 1880 gegründet. Sie ist somit die älteste Freiwillige Feuerwehr auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Seevetal. Das Spritzenhaus an der Harburger Straße verließ die Wehr erst über 100 Jahre später im Jahr 1986 und bezog dann zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz das Gebäude an der Bahnhofstraße.
Nach dem Auszug der DRK-Rettungswache 1994 wurde der freigewordene Teil von der Seevetaler Gemeindefeuerwehr genutzt. Bereits im Jahr 2013 wurde von Feuerwehrseite der Antrag auf den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses gestellt. Bis dahin hat es allerdings ein paar Jahre gedauert. 2017 wurde nach längerer Grundstückssuche der Kaufvertrag für das neue Grundstück an der Hittfelder Quelle unterschrieben. Die ersten Bagger rollten dann im Jahr 2021.
Begleitet wurde der große Umzug in das neue Feuerwehrhaus auch mit mehreren Kameras und einer Drohne. Auf dem YouTube-Kanal der Feuerwehr Seevetal finden interessierte ein Kurzvideo zur neuen Wache.
(dh)
