Vorsicht Tierhalter: Aujeszkysche Krankheit bei Wildschweinen nachgewiesen

Wildschweine im Wald. Foto: Symbolbild
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Seevetal/Landkreis Harburg. Kein Grund zur Panik, aber durchaus zu erhöhter Sorgfalt und Vorsicht für die Halter von Hunden, Katzen und Hausschweine sowie die Jägerinnen und Jäger im Landkreis Harburg: So bewertet der Veterinärdienst des Landkreises Harburg die Lage, nachdem Ende Mai bereits zum dritten Mal die Aujeszkysche Krankheit (AK) bei einem Wildschwein im Nachbarkreis Lüneburg festgestellt worden war. Im Landkreis Harburg wurde die AK bisher nicht nachgewiesen. Dennoch rät das Veterinäramt zu Vorsicht.

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„Insbesondere Hundehalter sollten ihre Tiere auch außerhalb der während der Brut- und Setzzeit von 01. April bis 15. Juli geltenden Leinenpflicht in der freien Landschaft an der Leine führen“, so Thorsten Völker, Leiter der Abteilung Ordnung und Verbraucherschutz der Kreisverwaltung, zu der auch der Veterinärdienst gehört. 

Zudem sollten alle Hausschweinebetriebe, insbesondere solche, die Schweine im Freien halten, die geltenden Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihrer Bestände vor einer Erkrankung sorgfältig beachten. Außerdem wird dringend empfohlen, dass Jägerinnen und Jäger keinen Wildschweinaufbruch an ihre Hunde oder andere Tiere verfüttern. Das AK-Virus ist sehr überlebensfähig und wird weder durch Fleischreifung noch beim Gefrieren abgetötet.

Wildschweine überstehen eine Erkrankung meist und können grundsätzlich das AK-Virus dann ein Leben lang über ihre Exkremente beziehungsweise Körperflüssigkeiten übertragen. Für angesteckte Hunde, Katzen und andere Fleischfresser verläuft die AK dagegen in der Regel tödlich.

Die Aujeszkysche Krankheit ist eine weltweit vorkommende und hochansteckende Viruserkrankung, die viele Säugetierarten befällt. In der Regel sind Schweine der Hauptwirt und Überträger. Es gibt keine Impfung und keine Behandlungsmöglichkeit gegen das Virus. Als resistent gegen die AK gelten Primaten und Pferdeartige. Auch Menschen können sich nicht mit der Krankheit anstecken. 

In den vergangenen Monaten wurden in den Landkreisen Lüneburg und Uelzen mehrere Fälle der AK bei Wildschweinen festgestellt. Bisher wurde im Landkreis Harburg auch beim routinemäßigen Wildschwein-Monitoring, bei dem 2021 das Blut von mehr als 10 Prozent der erlegten Wildschweine und sämtlichen Fallwilds auf die AK, die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die klassische Schweinepest untersucht wurde, kein Fall der Aujeszkyschen Krankheit festgestellt. (dh/ein)

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