Seevetal/Euskirchen. Es sind unvorstellbare Bilder, Momente und Situationen mit denen die Fluthelden der DLRG Seevetal in Euskirchen und den umliegenden Dörfern konfrontiert werden. Sie sind seit Freitagvormittag vor Ort.
Hilfe wird von den Hausbewohnern in nahezu jeder Straße benötigt und es gibt unheimlich viel zu tun. Die DLRG Seevetal ist gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der DLRG aus anderen Orten mit dem Landesbereitschaftszug Nord direkt in Euskirchen im Einsatz. Voraussichtlich noch bis heute, Sonntagabend sind die ehrenamtlichen Seevetaler vor Ort, um mit anzupacken, wo Hilfe am dringlichsten ist. „Weitere Einheiten aus Neu Wulmstorf und Bardowick sind im Voralarm“, erklärt Jan Albrecht vom DLRG Seevetal gegenüber seevetal-aktuell.de
Nach der Ankunft im Katastrophengebiet wurden die Einheiten der DLRG zunächst als Reservekraft eingeplant. Zeit zum Ausruhen gab es seitdem wenig. „Wir konnten nach der langen Anreise für rund zwei Stunden ein wenig Schlaf in der Bundespolizeikaserne in Heimerzheim nachholen und uns für den Einsatz bereitmachen“, so Albrecht.
Anschließend wurden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte für einen möglichen Bruch der Steinbachtalsperre gerufen. „Auch hier sind wir als Reservekraft vor Ort eingeteilt worden, um im möglichen Szenario bei der Evakuierung der Menschen vor Ort zu helfen“, sagt Albrecht.
Danach ging es für die Seevetaler Fluthelden gemeinsam mit anderen Einsatzkräften in die von den Wassermassen zerstörten Dörfer. Den ganzen Tag über wurden Keller ausgepumpt. Bei der Entsorgung von tonnenweisen Elektroschrott wurde mit angepackt. Kühlschränke, Gefriertruhen, Rasenmäher, Fernsehr und viele weitere Geräte wurden aus den Häusern und Wohnungen getragen, an der Straße gesammelt. Dann wurde Schrott im Minutentakt von den Dörfern zu den Sammelstellen gebracht.
„Wir sind froh, dass wir helfen können. Die Lage vor Ort ist schlimm und dramatisch, aber es hätte in den Orten wo wir geholfen haben auch noch schlimmer kommen können. Die Menschen hier sind unglaublich dankbar. Sie bieten uns Essen und Trinken an und wir erhalten sehr viel Zuspruch“, sagt Albrecht.
Schwierig für die Retter ist das immer zusammenbrechende Netz von Telefon und Internet. „Wir sind zwar im Einsatz aber haben nur ganz wenig Kontakt zu unseren Familien und Angehörigen, die Fragen wie es uns geht“, erklärt ein weiterer Helfer gegenüber seevetal-aktuell.de. (dh)