Junge Igel im Garten gefunden – Was tun?

Kleiner Igel im Garten gefunden. Was mache ich jetzt? Foto: Symbolbild
Kleiner Igel im Garten gefunden. Was mache ich jetzt? Foto: Symbolbild
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Seevetal. Immer häufiger liest man es in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter oder in Foren im Internet. „Ich habe einen kleinen Igel gefunden, wo kann ich ihn abgeben“. Zwar wollen Menschen den kleinen Igeln über die Runden helfen – das ist im September aber noch viel zu früh! 

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„Lasst die kleinen Tiere weiterziehen“, appellieren Tierschützer. Gerade im September kommen die kleinen, stacheligen Igel auf die Welt und begeben sich auf Nahrungssuche für den Winter. Dabei durchqueren sie den heimischen Garten und bleiben nicht lange unentdeckt. Immer wieder werden sie von besorgten Tierfreunden gestoppt. Dabei sind sie einfach nur Futtersuche. 

Das Restaurant für die kleinen Säugetiere: Der Kompost oder ein schöner Laubhaufen. Ganz oben im Speiseplan stehen Regenwürmern, Maden, Käfern und Kellerasseln und weggeworfene Nahrungsreste sowie Fallobst.

Wer die Igel auf ihrem Weg zum groß und stark werden unterstützen möchte sollte folgende Hinweise der deutschen Wilditer Stiftung beachten: 

  1. Den Garten ruhig ein bisschen unaufgeräumt lassen. Laub darf für die Igel im Herbst auch ruhig mal auf dem Rasen verrotten. Über die Zersetzer (Regenwürmer und Kellerasseln) freuen sich Igel, Rotkehlchen und die Amsel. 
  2. Vorsicht bei der heimischen Gartenarbeit. Ein Großteil der Verletzungen bei Igel entstehen durch Freischneidern und Motorsensen. 
  3. Wenn ihr Hunde habt solltet ihr diese aus Rücksicht auf die Igel lieber anleinen. Manche Hunde knabbern gerne mal ihnen… 
  4. Ratten sind lästig. In der Igelzeit solltet ihr auf Rattengift oder Fallen aber lieber verzichten. 
  5. Kontrolle der Fußballnetze der Kinder. Kleine Igel klettern gerne mal durchs Tor und können sich dabei verheddern. 

Viele der aufgefundenen Igel brauchen unsere Hilfe nicht. Wer aber einen sieht und sich große Sorgen macht, sollte sicherstellen, ob ihm wirklich etwas fehlt. Nur wenn das der Fall ist, sollten die Tiere aus der Natur entnommen werden. Ein Tipp: Verwaiste Igelsäuglinge erkennt man daran, dass die Mutter auch nach mehreren Stunden nicht auftaucht. 

Foto: Symbolbild
Nie sollten Igel Milch von Tierfreunden bekommen. Igel haben eine Laktoseintoleranz und können Milchzucker nicht abbauen und verdauen. Daran können die Igel sogar sterben! Foto: Symbolbild

Kranke Igel erkennt man an ihrer Gangart. Sind diese unsicher auf den Beinen und wirken teilweise apathisch oder rollen sich bei Gefahr nicht mehr – ist etwas nicht in Ordnung! Dann können Parasiten, Viren, Verletzungen oder Fieber einer der Gründe für das Verhalten sein. Tierschützer raten: Keinesfalls sollte ein Igel Milch bekommen! Wer einen hilfebedürftigen Igel findet, sollte einen Tierarzt oder eine Igel-Station aufsuchen. Hier erfolgt die Erstversorgung und der Finder kann wichtige Informationen zur weiteren Pflege und der Handhabe mit den kleinen Stachelfreunden bekommen. (dh)

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