Am Kiekeberg: Die Königsberger Straße

Alexander Eggert, Carina Meyer, Eckhard Pols, MdB sowie Heiner Schönecke, MdL. Foto: Freilicht Musuem am Kiekeberg
Alexander Eggert, Carina Meyer, Eckhard Pols, MdB sowie Heiner Schönecke, MdL. Foto: Freilicht Musuem am Kiekeberg
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Landkreis Harburg. Die „Königsberger Straße“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird demnächst die Zeit von 1945 bis 1979 mit sechs Gebäuden darstellen. Wiederaufbau und Integration, Wirtschaftsleistung und Entwicklung auf dem Land – das Themenspektrum ist vielfältig und hat starke Bezüge zu heute. Ein guter Grund für Bundestagspolitiker Eckhard Pols (CDU), sich ein eigenes Bild von Bau- und Forschungsarbeit zu machen. 

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„Die Themen Heimat und Integration sind heute wieder aktuell“, sagt Eckhard Pols bei einem Rundgang über die Baustelle der „Königsberger Straße“. Seit dem Jahr 2017 ist der Politiker Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten. „Flucht und Vertreibung und ihre Auswirkungen sind für uns ein wichtiges Thema. Zurzeit haben wir die Erlebnisgeneration, die uns von ihrer Vergangenheit berichten kann. Umso wichtiger ist es, dass wir die Geschichte und auch persönlichen Erzählungen für die Zukunft bewahren.“

Diesen Ansatz verfolgt das Freilichtmuseum mit dem Großprojekt: Es baut nicht nur den gesamten Straßenzug auf, sondern forscht stark zu der Zeit nach 1945. „Wir veröffentlichen wissenschaftliche Bücher zur Nachkriegszeit. Da gibt es viele unbearbeitete Themen“, erklärt Heiner Schönecke, Vorsitzender des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Der Förderverein ist einer der zwölf Geldgeber der „Königsberger Straße“, finanziert unter anderem Wissenschaftler und veröffentlicht in seiner Schriftenreihe auch die Fach-Publikationen. Carina Meyer, Kaufmännische Geschäftsführerin im Museum, ergänzt: „Der ‚Königsberger Straße‘ voraus gingen schon zehn Jahre intensive Forschung. Mit den Ergebnissen konnten wir Unterstützer überzeugen, unter anderem die zwölf Geldgeber.“ Den größten Betrag, 3,84 Millionen Euro, stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung. Insgesamt kostet die Königsberger Straße 6,14 Millionen Euro und wird im Frühjahr 2023 eröffnet.

Für die neue Dauerausstellung, aber auch für die zukünftige Forschung sammelt das Freilichtmuseum am Kiekeberg Objekte wie Innenausstattungen, Baupläne, Korrespondenz und Bilder sowie Privatfilme. Alexander Eggert, Projektleiter der „Königsberger Straße“ und Volkskundler: „Wir führen außerdem viele Zeitzeugen-Interviews. Für viele Menschen sind die Erinnerungen bis heute furchtbar. Aber sie teilen sie mit uns, damit sie auch nachfolgende Generationen erreichen.“ (tj/ein)

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