Nach der Trennung: Strategien für den Umgang

Sie machen Kindern und Eltern Mut, mit einer Scheidung umzugehen (von links): Tim Jürries, Cornelia Brawata, Kirsten Blanck, Jaroslaw Brawata und Elisabeth Hoffmann. Foto: Landkreis Harburg
Sie machen Kindern und Eltern Mut, mit einer Scheidung umzugehen (von links): Tim Jürries, Cornelia Brawata, Kirsten Blanck, Jaroslaw Brawata und Elisabeth Hoffmann. Foto: Landkreis Harburg
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Landkreis Harburg/Seevetal. Ein Trennung ist nicht für alle gleichermaßen einfach und oftmals mit weiteren Schwierigkeiten verbunden. So geht es auch Kindern wenn sich die Eltern nach glücklichen Jahren trennen. 

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„Ich bin traurig, dass Mama und Papa nicht mehr zusammenleben. Dabei mag ich doch beide und will mit beiden zusammen sein.“ Bei einer Scheidung sind nicht nur die beiden Partner betroffen – wenn Eltern sich trennen, erleben auch die Kinder starke Veränderungen. 

Manchmal verändert sich das ganze Lebensumfeld, sie fühlen sich zwischen beiden Elternteilen hin- und hergerissen. Die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Harburg und das Diakonische Werk bieten daher für Kinder von acht bis elf Jahren, deren Eltern getrennt oder geschieden sind, ein Seminar an zwei Wochenenden an. 

Das Besondere: Beide Elternteile nehmen teil, jedoch an unterschiedlichen Wochenenden und damit nicht gemeinsam in einer Workshopgruppe. Lediglich bei der Auftakt- und der Abschlussveranstaltung sind beide Eltern gemeinsam mit ihrem Kind dabei. 

„So ist es in den Elternworkshopgruppen möglich, dass Mütter die Perspektive der Väter erleben können und umgekehrt, ohne direkt in eigene konflikthafte Muster mit dem eigenen Ex-Partner zu geraten“, sagt Cornelia Brawata von der Erziehungsberatungsstelle. Sie gestaltet den Familienworkshop gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen Tim Jürries, Jaroslaw Brawata und Kirsten Blanck sowie Sandra Hagemann und Elisabeth Hoffmann vom Diakonischen Werk. 

Der Beginn des Workshops für das Kind und beide Elternteile findet am Freitag, 13. März, von 17 bis 18.30 Uhr statt. Der Familienworkshop selbst ist dann am 20. und 21. März sowie am 17. und 18. April, der Abschluss, wieder für beide Eltern mit Kind, am 24. April. Veranstaltungsort ist die Kirchengemeinde St. Jakobus in Winsen (Borsteler Weg 1a). 

Übrigens: Etwa jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. „Kinder erleben die Trennung der Eltern oft als innere Zerreißprobe“, stellt der Diplom-Psychologe Tim Jürries immer wieder fest. „Und Eltern tragen manchmal ihre ungelösten Konflikte über ihre Kinder aus.“ Daher sollen die Kinder durch den Familienworkshop gestärkt werden, um besser mit der Situation der Trennung und den eigenen Gefühlen umgehen zu können. 

Durch Spiele, Gruppengespräche, Malen und Basteln erleben die Kinder, dass sie mit ihren Erfahrungen nicht allein sind. Denn Sorgen und Gefühle dürfen im geschützten Raum ausgesprochen werden, gleichzeitig werden Bewältigungsstrategien für die Zukunft erarbeitet und ausprobiert. „Auch die Eltern profitieren, und das führt zur weniger inneren Konflikten bei den Kindern“, sagt Sandra Hagemann vom Diakonischen Werk. „Wir sind überzeugt, dass es allen Familienmitgliedern nach dem Seminar besser geht.“

Anmeldungen für den Familienworkshop sind bis zum 6. März möglich. Der Teilnahmebeitrag beträgt pro Familie 70 Euro. Anmeldeunterlagen und weitere Informationen gibt es in der Erziehungsberatungsstelle Winsen, Telefon 04171 – 6939290, E‑Mail erziehungsberatung@lkharburg.de (dh/ein)

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