
Seevetal. Ein Facebook-Kommentar des Seevetaler Kommunalpolitikers Marco Walczak (CDU) sorgt für Empörung. Der Meckelfelder hatte am Wochenende unter einem Beitrag der Partei „Die Linke Niedersachsen” zum Thema Grundsicherung den historisch belasteten Ausspruch „Arbeit macht frei” verwendet.
Nach etwa 24 Stunden löschte Walczak den Kommentar wieder. Ein Leser von seevetal-aktuell.de hatte die Redaktion zuvor mit einem Screenshot des Kommentars informiert.
„Es besteht und bestand kein Zusammenhang zum NS-Regime”, erklärt Walczak auf Nachfrage von seevetal-aktuell.de, „ich habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass arbeitende Menschen keine Sanktionen zu befürchten haben und somit frei in ihren Entscheidungen sind.”
+++ Melde dich jetzt für unseren WhatsApp-Newsticker an und erhalte die wichtigsten Nachrichten direkt auf dein Handy! – Hier klicken und abonnieren +++
Der Ausspruch „Arbeit macht frei” ist historisch eindeutig belastet, weil er als zynischer Schriftzug über den Toren mehrerer nationalsozialistischer Konzentrationslager – unter anderem Auschwitz und Dachau – stand. Er gilt heute als Symbol des NS-Terrors.
Als „unglücklich” bezeichnet Walczak die Formulierung im Nachhinein. „Unglücklich war es, ja, aber keineswegs im Zusammenhang mit Konzentrationslagern gemeint”, sagt er. Walczak ist für die CDU Seevetal tätig. Für die Christdemokraten sitzt der Meckelfelder im Orts- und Gemeinderat. Zusätzlich besitzt er ein Mandat im Kreistag. Außerdem ist er Vorsitzender des Meckelfelder Ortsverbandes.
Deutliche Reaktionen
„Die Aussage „Arbeit macht frei” ist vollkommen inakzeptabel. Die CDU Seevetal wird den Vorfall jetzt gemäß Parteisatzung intern prüfen”, sagt Markus Warnke, Vorsitzender der CDU-Seevetal gegenüber seevetal-aktuell.de. Auch Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) bezieht Stellung: „Ich bin fassungslos.”
Walczaks abschließender Kommentar zu dem Vorwurf: „Langsam aber sicher macht Politik und ehrenamtliches Engagement echt keinen Spaß mehr, weil man mehr und mehr ins Visier der politischen Mitbewerber gerät und scheinbar nur noch ein Schwarz-Weiß Denken vorherrscht.” (tj)


















