Seevetal/Bullenhausen. Sie sind verärgert und verunsichert: Eltern der DRK Kita Bullenhausen haben sich deshalb jetzt an die Redaktion von seevetal-aktuell.de gewendet. Der Grund: Die spontane Schließung einer Kindergartengruppe.
Nur rund vier Wochen vor dem Beginn der Sommerschließung informierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Eltern über die Schließung der „Hasengruppe” in Bullenhausen. Diese bestand aus 13 Kindern im Alter zwischen einem und drei Jahren. Auf einer vergangenen Ortsratssitzung war die mögliche Schließung bereits Thema. Damals versicherte Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede den Erhalt der Gruppe. Jetzt schloss das DRK die Gruppe – und auch Seevetals Bürgermeisterin ist „not amused”.
Zum Hintergrund: Insgesamt gibt es in Bullenhausen fünf Kita Gruppen. Drei Mitarbeiter der Kita haben dann die Einrichtung verlassen. Die Stellen sollten neu besetzt werden. „Sobald absehbar war, dass dies nicht gelingen wird und wir mit dem aktuellen Personal keine stabile Betreuung von fünf Gruppen gewährleisten können, wurde in Absprache mit der Gemeinde die Entscheidung getroffen, die Hasengruppe vorläufig zu schließen, um Betreuungszeiten für alle Kinder und Eltern zu sichern”, erklärt Antje Wulf, Sprecherin des DRK auf Anfrage von seevetal.aktuell.de. „Absprache würde ich das nicht nennen”, antwortet Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede, „wir wurden kurzfristig informiert.”
Die „Lösung” des DRK sieht nun vor, dass die 13 Kinder in eine „altersübergreifende Gruppe” integriert werden. Hier sind dann Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren vereint. Doch dafür müssen Umbauten stattfinden. Schlafmöglichkeiten und altersgerechtes Mobiliar sollen zum Start der Gruppe nach dem Sommer zur Verfügung stehen. Kleinere Toiletten im Sanitärbereich wird es dann aber noch nicht geben. Diese seien aber geplant.
Die Eltern der Kita Bullenhausen sind vor allem von der Informationspolitik des DRK enttäuscht. Erst nach mehrfachen Protest der Eltern entschied sich die Leitung zu einem Elternabend, erklären die Betroffenen. Dieser soll nun am kommenden Montag stattifnden.
Aber nicht nur die Eltern der Kita Bullenhausen sind sauer. Auch Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede steigt auf die Barrikaden. „Wir klären das jetzt auf höchster Ebene direkt mit der Geschäftsführung des Deutschen Roten Kreuzes in Winsen”, sagt die Verwaltungschefin gegenüber seevetal-aktuell.de. Die Informationspolitik seitens des Kita Trägers seien so nicht zu verantworten. Und auch die allgemeine Sachlage entspräche nicht den Voraussetzung die man erwarte: „Wir sind mehr als unzufrieden.” Auch die Eltern der betroffenen Gruppe werden in den kommenden Tagen direkt von der Gemeinde Seevetal über den aktuellen Sachverhalt informiert.
Das Deutsche Rote Kreuz hätte übrigens finanziell keinerlei Einbußen beim Erhalt der Hasengruppe gehabt. Das stellt die Gemeinde Seevetal schon im Vorfeld sicher. (tj)