Seevetal/Landkreis Harburg. Es ist ein deutliches und nicht zu übersehendes Signal: „Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen“ steht in großen Lettern auf den Flaggen, die bis zum 10. Dezember vor dem Landkreisgebäude und vor Rathäusern wehen. Damit setzt das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg ab dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Montag, 25. November, ein eindrucksvolles Zeichen mit einer klaren Botschaft und startet die 16-Tage-Kampagne.
Symbolisch haben die Mitglieder die erste Fahne vor dem Kreishaus in Winsen gehisst. Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im Jahr 1999 initiiert. Er wird seitdem jährlich zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen begangen.
Die 16-Tage-Kampagne steht bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember unter dem Motto „Frauenrechte sind Menschenrechte“ und macht auf die vielfältigen Formen von Gewalt aufmerksam, denen Frauen weltweit und auch in Deutschland ausgesetzt sind. Denn Gewalt hat viele Gesichter. Sie umfasst nicht nur körperliche Gewalt, sondern zeigt sich auch in Form von psychischer Gewalt, sexualisierter Gewalt, digitaler Gewalt oder ökonomischer Abhängigkeit. Die Zahlen sind erschreckend: Jede vierte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen. Zudem wird alle zwei Tage eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet – ein erschütternder Beleg für die Dringlichkeit dieses Themas.
Institutionen, Vereine, Einrichtungen und kommunale Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Harburg haben ein beeindruckendes Programm mit Workshops, Vorträge und Veranstaltungen zusammengestellt. Damit setzen sie Impulse zur Aufklärung und Prävention. „Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt an Frauen kein Tabuthema sein darf und es gesellschaftlicher Solidarität und politischer Maßnahmen bedarf, um betroffene Frauen zu schützen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken“, betont Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg.
„Mit dem Hissen der Flagge wollen wir ein sichtbares Zeichen setzen und gleichzeitig dazu aufrufen, nicht wegzuschauen“, betont das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg. „Gewalt gegen Frauen betrifft uns alle. Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem wir mit vereinten Kräften entgegentreten müssen.“
Die Kampagne lädt alle dazu ein, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Workshops zur Selbstbehauptung und zum Umgang mit Konflikten stehen ebenso auf dem Programm wie Vorträge, die über rechtliche Hilfsangebote und Möglichkeiten der Unterstützung informieren. Kulturelle Veranstaltungen greifen das Thema kreativ auf und sollen weitere Denkanstöße geben. Auch Präventionsarbeit in Jugendeinrichtungen spielt eine wichtige Rolle, um schon früh ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
„Wir alle haben eine Verantwortung, Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen und Betroffene zu unterstützen“, formuliert das Netzwerk. „Die 16-Tage-Kampagne ist nicht nur ein Appell an die Politik und die Institutionen, sondern auch an jede und jeden Einzelnen von uns.“ Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg lädt daher alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen, die Veranstaltungen zu besuchen und damit ein Zeichen für Solidarität und gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Infos zu allen Veranstaltungen gibt es unter https://www.landkreis-harburg.de/16-tage-kampagne. Eine Übersicht über das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Landkreis Harburg und Hilfeangebote findet sich auch unter www.gghglkh.de . (dh/ein)