Müllentsorgung: Gelbe Tonne kommt 2026

Mülltonnen. Foto: Symbolbild
Mülltonnen. Foto: Symbolbild
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Seevetal/Landkreis Harburg. Was lange währt wird endlich gut, Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Die Gelbe Tonne wird den Gelben Sack im Landkreis Harburg ab 1. Januar 2026 als Sammelsystem für Leichtverpackungen ablösen. Damit endet eine fast fünfjährige Hängepartie, die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises haben endlich Klarheit, wie die Entsorgung des Verpackungsmülls in Zukunft aussehen wird.

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„Wir freuen uns, dass das Votum des Kreistags zur Einführung der Gelben Tonne nun endlich umgesetzt werden kann“, so Erster Kreisrat Josef Nießen. „Der Gelbe Sack ist im Landkreis Harburg ab 2026 Geschichte und wird von der Gelben Tonne abgelöst.“

Derzeit werden Leichtverpackungen aus privaten Haushalten (Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall, Plastik und Verbundstoffen) ganz überwiegend in Gelben Säcken gesammelt. Nur in größeren Mehrfamilienhäusern stehen 1.100-Liter-Sammelbehälter zur Entsorgung von Verpackungsmüll zur Verfügung. Die Kosten für das Sammeln und Verwerten von Verkaufsverpackungen, das in Deutschland privatwirtschaftlich und nicht öffentlich-rechtlich organisiert ist, sowie die Bereitstellung der Gelben Säcke werden vollständig von den Betreibern des Sammelsystems, den Dualen Systemen übernommen. Abfallgebühren werden dafür nicht fällig. Und das wird auch nach Einführung der Gelben Tonne so bleiben. Wie bisher bezahlen alle Kundinnen und Kunden etwa beim Einkauf im Supermarkt über den Produktpreis auch die Verpackungsentsorgung.

Ursprünglich hatte der Kreistag des Landkreises Harburg bereits Anfang Oktober 2021 den Wechsel vom Gelben Sack zur Gelben Tonne beschlossen. Nachdem die Dualen Systeme die Einführung der Gelben Tonne zunächst abgelehnt haben, hat die Kreisverwaltung eine Rahmenvorgabe erlassen, die die Dualen Systeme verpflichtet, Leichtverpackungen ab Januar 2023 über die Gelbe Tonne zu sammeln. Zuvor hatte sich in einer Online-Umfrage der Abfallwirtschaft des Landkreises Harburg eine große Mehrheit für die Einführung der Gelben Tonne ausgesprochen. Doch dann passierte erst einmal lange Zeit nichts: Drei Duale System hatten vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg gegen die Vorgabe der Kreisverwaltung geklagt. Mittlerweile wurden alle Klagen wegen mangelnder Erfolgsaussichten zurückgezogen. Stattdessen haben sich die Dualen Systeme mit dem Landkreis Harburg auf eine neue Systembeschreibung für die Sammlung von Verpackungsmüll geeinigt, die den Weg für die Gelbe Tonne ab 2026 freimacht. In einem nächsten Schritt werden die Dualen Systeme per europaweiter Ausschreibung einen Betreiber für das Sammeln, die Verwertung und die Entsorgung suchen. Die Kreisverwaltung informiert die Bürgerinnen und Bürger, sobald genauere Details zur Einführung der Gelben Tonne feststehen.

Hintergrund: Seit Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes haben die öffentlich-rechtlichen Träger der Abfallentsorgung (Landkreise und kreisfreie Städte) die Möglichkeit, bei der Wahl des Sammelsystems für Leichtverpackungen mitzuentscheiden. Notwendige Voraussetzung ist, dass die Sammlung der Leichtverpackungen effizient und wirtschaftlich erfolgt: Ziel des Verpackungsgesetzes ist es, einen Großteil der Verpackungen einer hochwertigen werkstofflichen Verwertung zuzuführen, das heißt die Recyclingquote zu erhöhen. Für die Umsetzung der Sammlung sind aber nicht die Landkreise zuständig, sondern die Dualen Systeme. (dh/ein)

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