Brückenhochzeit in Ramelsloh: Hier wächst zusammen, was zusammen gehört

Nacheinander werden die Träger an ihren Bestimmungsort gehoben. Jeder einzelne wiegt rund 20 Tonnen. Foto: LK Harburg
Nacheinander werden die Träger an ihren Bestimmungsort gehoben. Jeder einzelne wiegt rund 20 Tonnen. Foto: LK Harburg
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Seevetal/Ramelsloh. Der Dachstuhl ist aufgestellt, der Richtkranz weht: Der Brauch des „Richtfestes“ ist allgemein bekannt. Etwas weniger geläufig ist da die „Brückenhochzeit“. Eine solche wurde am heutigen Montag im Zuge des Ersatzneubaus der Bahnbrücke auf der Kreisstraße 9 zwischen Ramelsloh und Harmstorf gefeiert.

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Unter Einsatz von großem Gerät und bei Vollsperrung der Güterverkehrsstrecke zwischen Maschen und Jesteburg wurden ab den frühen Morgenstunden die Fertigteilträger in die hierfür vorgefertigten Auflager eingelegt. Ein beeindruckendes Schauspiel, bei dem die zwölf Meter langen und rund 20 Tonnen schweren Träger mit einem Mobilkran in die Luft gehoben wurden, um schließlich sicher an ihrem Bestimmungsort zu landen.

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Die Baustelle im Zuge der K9 aus der Luft gesehen – noch ohne die verbindenden Träger im Brückenbereich. Foto: LK Harburg

Mit der Brückenhochzeit liegt die Baumaßnahme des Landkreises Harburg wieder voll im Zeitplan. Zwischenzeitlich war es wegen des langanhaltenden Regens zu Verzögerungen gekommen, da die Erdarbeiten zum Ausheben der Fundamente nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Die Wassermengen brachten selbst die vor Ort eingesetzte Grundwasserabsenkungsanlage zeitweise an ihre Grenzen. Inzwischen ist dieser Verzug aufgeholt. Die neuen Brückenwiderlager einschließlich der Flügelwände sind betoniert, die Auflager zur Aufnahme der Fertigteilträger, die den Überbau der Brücke bilden, waren pünktlich zur Brückenhochzeit fertig. Da die Träger zum Einhängen über die elektrifizierte Güterbahnstrecke gehoben werden mussten, war aus Sicherheitsgründen der Strom der Oberleitung zwischen Sonntagmorgen und Montagabend abgeschaltet worden und der Bahnverkehr eingestellt.

Hunderte Tonnen Stahl und Beton sorgen für die Stabilität der Brücke. Noch braucht es etwas Fantasie, um sich vorstellen zu können, hier mit einem Pkw oder Fahrrad zu passieren. Foto: LK Harburg

Zeitgleich zum Brückenbau werden derzeit große Mengen von Füllboden im Bereich der Anrampungen zum Brückenbauwerk bewegt. Auch der Straßenbau schreitet voran. Bislang wurden in diesem Bereich bereits 3.000 Quadratmeter provisorische Baustraße geschaffen, 8.000 Kubikmeter Boden wurden für die Verbreiterung der Dammlage und die Böschungsbereiche bearbeitet sowie der Boden mit 2.500 Kubikmeter Sand aufgefüllt. Ganze 5.000 Kubikmeter Bodenaushub waren für den Brückenbau notwendig. Hier wurden bislang bereits 800 Kubikmeter Stahlbeton und 150 Tonnen Betonstahl verbaut.

Als nächster Schritt werden jetzt weitere Bestandteile der Brücke montiert – dazu gehören die Notgehweg- sowie Geh- und Radwegkappen, der Berührungsschutz und Entwässerungseinrichtungen. Zeitgleich wird der Straßenbau weiter vorangetrieben. Die Fertigstellung aller Arbeiten einschließlich der Fahrbahnteiler im Kreuzungsbereich der Ramelsloher Allee/Hinter den Höllen ist für März 2025 geplant. (dh/ein)

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