Initiative vom Landkreis Harburg: Seevetal braucht neue Ärzte

Die vielfältigen Möglichkeiten für Medizinerinnen und Mediziner im Landkreis Harburg stellten (von links) Kreisrätin Ana Cristina Bröcking, Sara Rosenbach und Sabine Wöhlck-Klein vor. Foto: Landkreis Harburg
Die vielfältigen Möglichkeiten für Medizinerinnen und Mediziner im Landkreis Harburg stellten (von links) Kreisrätin Ana Cristina Bröcking, Sara Rosenbach und Sabine Wöhlck-Klein vor. Foto: Landkreis Harburg
Werbung

Seevetal/Landkreis Harburg. Neue Ärzte braucht das Land: Viele Patientinnen und Patienten kennen längere Wartezeiten auf einen Termin oder sogar die Schwierigkeit, überhaupt eine Praxis zu finden, nur zu gut. Nicht nur im Landkreis Harburg fehlt es im ambulanten Bereich an Allgemeinmedizinerinnen und ‑medizinern – und der Bedarf ist groß. Der Landkreis Harburg steuert mit seiner Initiative „stadtlandpraxis“ dagegen, unterstützt junge Ärztinnen und Ärzte bei der Praxisgründung oder bereits zuvor während des Studiums. Um junge Medizinerinnen und Mediziner auf sich aufmerksam zu machen und für eine hausärztliche Tätigkeit im Landkreis Harburg zu werben, beteiligte sich die Initiative „stadtlandpraxis“ jetzt am Kongress „ZEIT für neue Ärzt:innen“.

Werbung

Der Kongress mit zahlreichen Ausstellern auf dem Gelände der Uniklinik Hamburg-Eppendorf richtete sich an Studierende der Humanmedizin, die kurz vor dem Berufseinstieg stehen. „Der Kongress war eine gute Gelegenheit, direkt mit Studierenden und jungen Medizinerinnen und Medizinern in Kontakt zu kommen und sie über die vielfältigen Chancen und Förderungen im Landkreis Harburg informieren“, zog Kreisrätin Ana Cristina Bröcking eine positive Bilanz. „Wir verzeichneten eine gute Resonanz an unserem Stand und haben viele Gespräche geführt“, so die Kreisrätin.

Aktuell gibt es 152,5 Hausarztstellen im Landkreis, 25 weitere Hausarztstellen könnten eingerichtet werden. Hinzu kommt: Ein großer Teil der Mediziner ist älter als 50 Jahre. „Wir freuen uns über jede Ärztin und jeden Arzt, den wir unterstützen und für die Tätigkeit im Landkreis Harburg gewinnen können“, betont Kreisrätin Bröcking.

Mit der Initiative stadtlandpraxis engagiert sich der Landkreis Harburg seit Jahren sehr erfolgreich gegen den Hausarztmangel. Angesichts des zunehmenden Ärztemangels gerade auch in ländlichen Gebieten ist der Landkreis bereits 2012 aktiv geworden und hat das Programm mit verschiedenen Fördermöglichkeiten ins Leben gerufen. Die Initiative als leistungsstarker Verbund aus Kreisverwaltung, Krankenhäusern, Hausärzten und Kassenärztlicher Vereinigung unterstützt junge Allgemeinmediziner, vermittelt beispielsweise Stellen oder Partner für die Niederlassung. Seit 2020 bietet Programm zudem verschiedene finanzielle Fördermöglichkeiten. Die Niederlassung von Hausärzten wie für die neue Praxis wird unterstützt, Fördermöglichkeiten gibt es aber auch für Studierende der Humanmedizin, die sich schon während des Studiums für eine spätere hausärztliche Tätigkeit im Landkreis entscheiden.

Das zahlt sich aus. Über die Initiative wurden bisher 365 grundsätzlich Interessierte für eine hausärztliche Tätigkeit im Kreisgebiet gefunden. 64 Ärztinnen und Ärzte haben sich durch stadtlandpraxis niedergelassen oder sind als Angestellte tätig, 33 Mediziner arbeiten als Assistenten in Weiterbildung in den Krankenhäusern Buchholz und Winsen oder in Praxen. Seit 2020 wurden 21 Niederlassungen und 17 Anstellungen finanziell gefördert sowie fünf Stipendien für Medizinstudenten. Die Initiative stadtlandpraxis nutzt dabei auch Plattformen wie Messen oder eben Kongresse im Mix mit anderen Aktionen und Infoveranstaltungen, Pressearbeit und vor allem der Internetseite www.stadtlandpraxis.de .

„Wir gehen aktiv auf Medizinerinnen und ‑mediziner zu, um den Herausforderungen des Ärztemangels zu begegnen“, so Bröcking. „stadtlandpraxis bietet zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für einen erfolgreichen Start bei uns im Landkreis.“ (dh/ein)

Werbung