Karoxbostel: Mühlenfreunde freuen sich über gespendeten Pfirsichbaum

Die Mühlengärtnerinnen Irene John (von links), Silke Walter, Emily Weede, Christina Dohrmann, Brigitte Kintscher, Marlies Clausen und Randi Wille freuen sich über den neuen Blutpfirsich. Foto: Carsten Weede
Die Mühlengärtnerinnen Irene John (von links), Silke Walter, Emily Weede, Christina Dohrmann, Brigitte Kintscher, Marlies Clausen und Randi Wille freuen sich über den neuen Blutpfirsich. Foto: Carsten Weede
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Seevetal/Karoxbostel. Große Freude bei den Aktiven des Vereins Wassermühle Karoxbostel: Helmut Härlen, Senior-Chef der Stauden-Gärtnerei Härlen aus Stelle, hat dem Verein einen sogenannten Blutpfirsich gespendet. Helmut Härlen hat den Baum selbst gezogen. Der Pfirsich „Roter Weinbergpfirsichbaum“ (botanisch: Prunus persica) kommt vor allem im Moselweinbau-Gebiet vor und ist dort seit Jahrhunderten im Anbau.

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Bekannt ist „Rote Weinbergpfirsich“ für sein blutrotes Fruchtfleisch und seine blutrote Schale. „Sein Aroma ist intensiver als das anderer Pfirsichsorten“, berichtet Roland Walter, Mitarbeiter der Stauden-Gärtnerei Härlen. Als gärtnerischer Familienbetrieb kann die Staudengärtnerei Härlen auf eine mehr als 70-jährige Tradition zurückblicken. Mitarbeiter Roland Walter und seine Ehefrau Silke gehören seit Jahren zu den Aktivposten im Verein Wassermühle Karoxbostel. Silke Walter hatte aus den roten Pfirsich-Früchten bereits leckere Marmelade gekocht. 

„Die hat uns und unseren Freunden so gut geschmeckt, dass wir dachten, so ein toller Pfirsichbaum müsste auch in unserem Garten an der Wassermühle wachsen“, berichtet Roland Walter. Als er den Senior-Chef fragte, ob er einen Pfirsichbaum für „Doras Garten“, den Mitmach- und Kulturgarten an der Wassermühle Karoxbostel käuflich erwerben könne, lehnte Helmut Härlen das Ansinnen freundlich ab. Stattdessen erklärte der bekennende Fan des Mühlenprojekts, dass er dem Karoxbosteler Mühlenverein sehr gerne einen Baum spenden würde.

„Wir haben einen sehr schönen sonnigen und windgeschützten Platz in der Nähe unseres Gewächshauses für unseren neuen Blutpfirsich gefunden“, sagte die Vereinsvorsitzende Emily Weede nach dem Einpflanzen des Bäumchens, dessen rosafarbenen Blüten sogleich zahlreiche Hummeln anlockten. 

Als kleines Mädchen habe sie vom Melker auf dem elterlichen Hof in der Erntezeit fast täglich einen frisch gepflückten Pfirsich aus seinem Garten geschenkt bekommen, berichtet Emily Weede. „Er hatte ihn immer fein säuberlich in ein weißes Taschentuch eingewickelt. Die Pfirsiche schmeckten wunderbar – so etwas vergisst man nicht“, berichtet die Gartenfreundin. Bis heute liebe sie Pfirsiche und auch den herben Geschmack des Blutpfirsichs: „Obwohl er sich eigentlich weniger für den Frischverzehr anbietet, sondern eher für die Weiterverarbeitung zu Marmeladen oder Kompott. Auch zum Kochen oder Dünsten ist er hervorragend geeignet.“

Ursprünglich stammt der „Rote Weinbergpfirsichbaum“ aus China. Dort wird er seit Jahrtausenden in Plantagen angebaut. Später kam Prunus persica über Persien und den Kaukasus nach Südeuropa. Der wärmeliebende Obstbaum fand durch die Römer seinen Weg in nordeuropäische Gefilde. In Deutschland ist er in den wärmeren Weinbau-Gebieten seit dem 16. Jahrhundert in Kultur.

Blutpfirsiche erfreuen von März bis in den April Betrachter mit ihren zauberhaften rosafarbenen Blüten. Aus diesen entwickeln sich im Sommer die köstlichen roten Pfirsiche. Der mittelgroße, sommergrüne Baum schmückt sich mit grünen, lanzettlich geformten Blättern, die sich im Herbst feuerrot verfärben. Dem hiesigen Winter trotzt der „Rote Weinbergpfirsichbaum“: Er ist frosthart und verträgt Temperaturen bis zu 20 Grad unter Null. (tj/ein)

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