Was hat Corona mit der Psyche der Menschen gemacht?

Symbolbild
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Seevetal/Landkreis Harburg. Kontaktbeschränkungen und Auflagen durch die Corona-Pandemie haben vielen Menschen zu schaffen gemacht – ganz besonders aber psychisch Erkrankten und ihren Angehörigen. Um die sozialpsychiatrischen Folgen der Pandemie geht es daher beim Verbundfest, zu dem der Sozialpsychiatrische Verbund im Landkreis Harburg am Dienstag, 22. August, einlädt. Dieser findet ab 14 Uhr im Kreishaus, im Gebäude B, in Raum B‑013, am Schlossplatz 6, in Winsen (Luhe) statt.

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Das Verbundfest wird in der Tradition der Fortbildungstage veranstaltet, die aufgrund der Pandemie vor vier Jahren ein abruptes Ende genommen hatten. Eingeladen sind hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeitende in dem Bereich, aber auch Betroffene und Angehörige. Dabei soll es reichlich Gelegenheit zur Begegnung und zum persönlichen Austausch geben.

„Gerade die Kontaktbeschränkungen haben der sozialpsychiatrischen Arbeit der letzten drei Jahre vielfältigen und teilweise auch langanhaltenden Schaden zugefügt“, so die Erfahrung von Dr. Peter Schlegel, dem Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Landkreises Harburg. Denn die zwischenmenschlichen Beziehungen sind im Genesungs­prozess gerade psychischer Erkrankungen besonders wichtig, und so ging es in den Jahren der Pandemie immer wieder darum, Nutzen und Schaden von Kontaktbeschränkungen sorg­sam gegeneinander abzuwägen. Auch die Sozialpsychiatrie spürt die Folgen. „Nicht alle Beziehung- und Behandlungsabbrüche konnten reaktiviert werden, hinzugekommen sind aber auch Neuerkrankungen gerade im Bereich ängstlicher und depressiver Störun­gen, die durch die Rahmenbedingungen der Pandemie ausgelöst oder ungünstig geför­dert wurden“, so die Feststellung Schlegels.

Das Verbundfest soll Gelegenheit bieten, nach einem kurzen fachli­chen Input Rückschau auf die Rolle der Sozialpsychiatrie im und nach dem Pandemiege­schehen zu halten und Auswirkungen auf die künftige Arbeit und Konsequenzen aus den Erfahrungen zu beleuchten. Im Rahmen des ersten Teils sollen aber auch Reiner Kaminski als Dezernent und jahrzehntelanger Förderer der Sozial­psychiatrie im Landkreis mit gebührendem Dank verabschiedet und seine Nachfolgerin Ana Cristina Bröcking begrüßt werden.

Ab 15.30 Uhr soll es dann bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken in und vor der Brasse­rie am Schlossteich vor allem um die persönliche Begegnung und den Austausch gehen. Das Verbundfest endet mit einem Grillimbiss ab 18 Uhr in Winsen (Luhe). (dh/ein)

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