Seevetal/Ramelsloh. Das Wetter war wie die Stimmung: Äußerst betrübt. In Ramelsloh und in Brackel ging der Protest gegen die von der Deutschen Bahn geplante Schienenneubaustrecke weiter. In den beiden Ortschaften trafen sich am Samstag auf Einladung der Bürgerinitiativen „Y‑Monster“ und „X durch Y“ mehr als 1.000 Menschen, um gemeinsam gegen den „Bahnsinn“ zu demonstrieren.
In Ramelsloh informierten Seevetals ehemalige Bürgermeisterin Martina Oertzen gemeinsam mit Dr. Alexander Stark vom Landkreis Harburg, Tostedts Samtgemeinde Bürgermeister Dr. Peter Dörsam (Sprecher des Projektbeirats Alpha‑E) die Bürger. Eingeladen waren außerdem die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Bernd Althusmann und Jan Bauer.
Trotz des sehr schlechten Wetters kamen allein in Ramelsloh rund 450 Bürger zusammen, um ein Zeichen zu setzen. Mit der Dunkelheit wurden Fackeln entzündet. Wer mit dem Auto zur Veranstaltung anreiste konnte damit ebenfalls ein Zeichen setzen. Jedes Fahrzeug hatte entlang der geplanten ICE-Trasse die Warnblinkanlage eingeschaltet. So entstand eine eindrucksvolle und kilometerlange Proteststrecke.
In Brackel trafen sich ebenfalls hunderte Bürger, um gegen die Pläne der Deutschen Bahn zu demonstrieren. Dort waren die Seevetaler Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler (SPD) und Michael Grosse-Bröhmer (CDU) und die Grünen-Landtagsabgeordnete Nadja Weipert sowie Handstedts Samtgemeinde Bürgermeister Olaf Muus als Redner eingeladen.
Mit der Dunkelheit gab es auch dort eine besondere Idee ein Zeichen zu setzen. Mittels einer Licht- und Akustikshow projetzierten Laser einen bildhaften Zug, der über eine Trasse durch die Region fuhr. An beiden Proteststandorten gab es zur Stärkung Bratwurst vom Grill und kühle- sowie aufgrund des Wetters auch warme Getränke.
In ganz Niedersachsen waren am Samstag entlang der Neubautrasse rund 10 Aktionen von Bürgerinitiativen geplant. Deutschlandweit gab es noch 21 weitere Veranstaltungen, die sich solidarisch angeschlossen haben. (dh)