Bus-Chaos im Landkreis Harburg muss sich verbessern

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Seevetal/Landkreis Harburg. Aktuell kann die KVG ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Landkreis Harburg nicht in vollem Umfang erfüllen. Als Gründe werden ein hoher Krankenstand und ein grundsätzlicher Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern angeführt. Landrat Rainer Rempe und der Neu Wulmstorfer Bürgermeister Tobias Handtke sind sich einig: 

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„Dieser Zustand muss sich schnellstmöglich ändern”. Die Situation des Personennahverkehrs war daher jetzt auch Schwerpunkt eines gemeinsamen Gesprächs der beiden Verwaltungschefs im Neu Wulmstorfer Rathaus.

Tobias Handtke und Rainer Rempe nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über einen bunten Strauß von aktuellen Themen auszutauschen, die Neu Wulmstorf – aber auch andere Kommunen – und den Landkreis gleichermaßen bewegen. Neben der Situation des Öffentlichen Personennahverkehrs ging es um die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge und um Schulsozialarbeit. Landrat Rempe und Bürgermeister Handtke verschafften sich zudem einen Eindruck von den laufenden Baumaßnahmen in der Gemeinde wie den Bau der Grundschule im Moor seitens der Gemeinde und den Baufortschritt bei der Erweiterung des Gymnasiums in Trägerschaft des Landkreises.

Gerade die Situation des Busverkehrs bereitet Rempe und Handtke Kopfzerbrechen. Seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu Ausfällen, die KVG begründet das mit Personalmangel. „Wir erwarten von der KVG konkrete Lösungsvorschläge, wie die Situation verbessert und die vereinbarte Leistung wieder erbracht werden kann“, macht Landrat Rempe deutlich. Aktuell müssten immer wieder Prioritäten festgelegt und das Leistungsangebot an verschiedenen Stellen gekürzt werden, um den Schülerverkehr sicherzustellen. „Um das zu ändern, muss die KVG auch überprüfen, wo aktuell Kapazitäten gebunden sind, die zur Erfüllung des Vertrages mit dem Landkreis eingesetzt werden können“, ergänzt Bürgermeister Handtke.

Dem Neu Wulmstorfer Bürgermeister macht auch die Situation auf der S‑Bahn Richtung Hamburg zu schaffen, für die der HVV verantwortlich ist. Der Anschluss sei unzuverlässig, die Kapazitäten gerade mit Blick auf neue Baugebiete im Bereich Fischbek nicht ausreichend. „Wir brauchen das S‑Bahn-Angebot. Wenn es nicht funktioniert, fahren die Leute mit dem Auto durch Neu Wulmstorf, das kann ja keiner wollen. „Schwarze-Peter-Spiele“ zwischen Hamburg und Niedersachsen werden auf dem Rücken der Pendler ausgetragen“, so Handtke. Landrat Rempe will Handtke unterstützen: „Wir wollen ein gemeinsames Gespräch mit dem HVV-Vorstand und der Landesnahverkehrsgesellschaft initiieren.“

Gefordert sehen Handtke und Rempe das Land auch im Bereich der Schulsozialarbeit. Nach den gesetzlichen Vorgaben besteht ab 2026 unter anderem ein Rechtsanspruch auf die Ganztagsgrundschule. „Dazu gehört dann aber auch die Schulsozialarbeit und das in Verantwortung des Landes“, betont Handtke. „Das wird auch von den Kommunalen Spitzenverbänden eingefordert“, ergänzt Rempe.

Eine positive Bilanz ziehen Handtke und Rempe dagegen bei den Bemühungen zur Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge. In Neu Wulmstorf steht das ehemalige, zuletzt leerstehende Pflegeheim Am Marktplatz zur Verfügung. „Dadurch mussten wir bislang keine Sporthallen in Anspruch nehmen“, erläutert der Bürgermeister. Landrat Rempe hebt noch einmal die gute Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und der Gemeinde Neu Wulmstorf hervor. „Dankbar sind wir allen, die auch privaten Wohnraum zur Verfügung stellen. Wer kann, soll prüfen, ob er nicht eine Unterkunft anbieten kann“, appelliert Handtke.

Guten Fortschritt macht auch die Erweiterung des Gymnasiums Neu Wulmstorf, wovon sich der Landrat und der Bürgermeister vor Ort überzeugen konnten. (dh/ein)

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