Neue Glocke läutet auf dem Maschener Friedhof

Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Maschen übergibt die Friedhofsglocke auf dem Maschener Friedhof an die Gemeinde Seevetal. Foto: C. Wöhling
Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Maschen übergibt die Friedhofsglocke auf dem Maschener Friedhof an die Gemeinde Seevetal. Foto: C. Wöhling
Werbung

Seevetal/Maschen. „Glocken sind mehr als Klangkörper. Sie laden ein, zu Gott zu kommen und erinnern uns daran, dass unsere Zeit in Gottes Hand steht“, sagt Pastorin Sabine Bokies. Zum ersten Mal läutete die neue Friedhofsglocke auf dem Maschener Friedhof. Sie hängt jetzt in einem neu gebauten, hölzernen Glockenturm mit kupfernem Dach neben der Kapelle. 

Werbung

In kleiner, feierlicher Runde übergaben Pastorin Sabine Bokies und Kirchenvorstandsvorsitzender Harald Zimmermann von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Maschen in dieser Woche die Glocke an die Gemeinde Seevetal. Viele Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde Maschen, der Gemeinde Seevetal, des Ev.-luth. Kirchenkreises Hittfeld und der Gewerke und Betriebe Seevetals waren zur Übergabe gekommen. Für den musikalischen Rahmen sorgten Mitglieder des Blechbläserensembles „funny five“ der Kirchengemeinde Maschen.

Die neue Friedhofsglocke. Foto: C. Wöhling

„Diese Glocke soll trösten und uns erinnern, dass unsere Zeit ein Geschenk Gottes ist. Sie wird den Alltag unterbrechen, mahnen, hinweisen und das Getriebe der Welt stören“, sagte Pastorin Sabine Bokies, die die Inschrift für die Glocke ausgewählt hatte: „Jesus Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben“ aus dem Johannes Evangelium. Die 127 Kilogramm schwere Glocke werde nun bei Abschieden auf dem Friedhof erklingen, sie hat eine mittlere Tonlage, das zweigestrichene „f“.

Seit vielen Jahren wünschen sich Bürgerinnen und Bürger Maschens eine Friedhofsglocke. Möglich wurde sie, als die Eheleute Irmgard und Hermann Meyer die Kirchengemeinde als Erbe eines Testaments bedachten mit der Auflage, dieses für eine Friedhofsglocke auf dem Friedhof in Maschen zu verwenden. „Das war gar nicht so leicht umzusetzen. Das Ehepaar Meyer hatte sicher nicht gewusst, dass sich der Friedhof in Maschen gar nicht im Eigentum der Kirchengemeinde befand, sondern Eigentum der Gemeinde Seevetal war. Da standen sich nun Kirchenrecht und Kommunalrecht gegenüber“, erklärt Harald Zimmermann, Vorsitzender des Kirchenvorstands. 

Es sei ein Glück gewesen, dass Stefan Effinger die Projektverantwortung im vergangenen Jahr übernahm und es so gelang, das Projekt innerhalb eines Jahres zu realisieren. Der Kirchenvorstandsvorsitzende dankte dem Zimmereibetrieb Andreas Brauel für Entwurf und Errichtung des sechs Meter hohen Turmes. Ebenso dankte Zimmermann dem Kirchenkreisamt Winsen und der Gemeinde Seevetal für den engagierten Einsatz bei der Vertragsvereinbarung. Zwischen der Kirchengemeinde und der Gemeinde Seevetal war ein Vertrag geschlossen worden, in dem die Kirchengemeinde die Glocke der Gemeinde Seevetal übereignet und auch die Kosten für den Bau des Glockenturms übernimmt.

Läutet ab jetzt auf dem Maschener Friedhof: Die 127 Kilogramm neue Glocke. Foto: C. Wöhling

Harald Zimmermann reichte die Fernbedienung der Glocke an Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen als symbolische Übergabe. „Von der Wiege bis zur Bahre begleiten uns Kirchenglocken im Leben. Ich freue mich, dass ein langgehegter Wunsch der Maschener Bürgerinnen und Bürger nun erfüllt wird und dass die Glocke Trauernde auf dem Weg zum Grab geliebter Menschen begleiten wird“, sagte Martina Oertzen. Es sei der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Kirchengemeinde, des Kirchenkreises Hittfeld und der Gemeinde Seevetal sowie dem Einsatz der Handwerksbetriebe Seevetals zu verdanken, dass dieses Projekt realisiert werden konnte.

Auch Maschens Ortsbürgermeisterin Angelika Tumuschat-Bruhn dankte allen Beteiligten. Sie selbst war mit Mitgliedern der Kirchengemeinde zum Guss der Glocke in der hessischen Glockengießerei Rincker gefahren. „Es war ein einmaliges Erlebnis, bei der Geburt einer Glocke dabei zu sein. Es ist schön, dass sie nun Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten wird und ihnen zu bleibendem Gedenken dienen wird“, sagte Angelika Tumuschat-Bruhn. (tj/ein)

Werbung