Seevetals Grünen-Politiker verärgert: Kahlschlag statt Blühstreifen in Meckelfeld

Am Seevedeich: Kurz gemäht statt Insektenparadies im Blühstreifen. Foto: Weseloh
Am Seevedeich: Kurz gemäht statt Insektenparadies im Blühstreifen. Foto: Weseloh
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Seevetal/Meckelfeld. Wer mit dem Fahrrad von Meckelfeld nach Harburg fährt nutzt oft die Verbindung entlang am Seevedeich. Genau dort sorgt eine gemähte Fläche jetzt für mächtigen Ärger bei der Grünen-Partei in Seevetal. „Auf Seevetaler Gebiet wird der Deich seit Jahren beidseitig kurz gemäht, bis in die Gräben hinein und fast bis zur dortigen Wassergrenze des Seevekanals“, beschwert sich Rainer Weseloh vom Bündnis90 — die Grünen. Weil das Mähgut liegen bleibt können sich nur noch stickstoffliebende Pflanzen wie zum Beispiel die Brennnessel dort wachsen und gedeihen. 

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„So entsteht eine monotone grüne Ödnis ohne eine Chance für Blühpflanzen und ohne eine  Nahrungsmöglichkeit für Insekten“, so Weseloh. Wer dann ein paar Meter weiter mit dem Rad über die Landesgrenze nach Hamburg fährt, entdeckt einen ungemähten Deich mit verschiedenen blühenden Stauden. „Besonders toll finden wir das auch Bäume auf der Binnen und Wasserseite des Deichs  gepflanzt wurden. Hier ist die Welt bezüglich der Artenvielfalt und des Insektenschutzes noch in Ordnung“, freut sich Weseloh.

Auch Thilo Bock, der Bürgermeisterkandidat für die Seevetaler Grünen zur Kommunalwahl, äußert sich zu der Thematik am Seevedeich: „Hinlänglich bekannt dürften auch bei den Verantwortlichen auf Seevetaler Seite die Probleme der Artenvielfalt und des Insektenschutzes sein. Warum dann auf einem Kilometer Länge und in einer Breite von zusammen mindestens 8 Metern dieser Kahlschlag auf einer Fläche von mindestens 8.000 Quadratmetern? Anderenorts wird in der Gemeinde dafür geworben, neue Blühstreifen anzulegen und hier werden sie in großem Umfang grundlos vernichtet. 

Rainer Weseloh ergänzt: „Der Seevedeich ist auf Hamburger Seite genauso gebaut wie auf Seevetaler Seite. Er hat dort die gleiche Funktion inne wie in Seevetal, hat dem gleichen Wasserstand zu trotzen und gleich niedrig gelagerte Wiesen zu schützen. Mit Deichsicherheit kann das also überhaupt nichts zu tun haben.“

Seitens der Grünen ist man verärgert und kann den Kahlschnitt nicht nicht verstehen. „An Argumenten bleiben nur falsch verstandener Ordnungssinn aus dem letzten Jahrhundert und ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Maschinen und deren Bediener — zu Lasten der Natur und von uns Menschen“, so Rainer Weseloh und Thilo Bock. (dh/ein)

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