Digitales Jugendzentrum: Ab jetzt Live auf twitch

Koordinator Benjamin Gaum und Anna Asberger vom Jugendzentrum Tostedt im Greenscreen-Studio im Medienzentrum in Hittfeld. Foto: Landkreis Harburg
Koordinator Benjamin Gaum und Anna Asberger vom Jugendzentrum Tostedt im Greenscreen-Studio im Medienzentrum in Hittfeld. Foto: Landkreis Harburg
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Seevetal/Landkreis Harburg. Was tun, wenn die jungen Menschen nicht mehr in Gruppen ins Jugendzentrum gehen können? Dazu haben die pädagogischen Fachkräfte der kommunalen Jugendzentren im Landkreis in den vergangenen Monaten vielfältige Antworten gefunden. Anfang Februar wurde nun das #juzdiggi, das digitale Jugendzentrum im Landkreis Harburg aus der Taufe gehoben.

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In einem Schulterschluss der kommunalen Jugendzentren im Landkreis Harburg und mit Beratung und technischer Unterstützung durch das Kreismedienzentrum sowie der Kreisjugendpflege streamen nun Jugendarbeiter an zwei Tagen in der Woche aus dem Studio im Medienzentrum in Hittfeld und sind im Austausch mit den jungen Menschen.

Die Jugendarbeiter bringen montags und donnerstags von 14–18 Uhr neue Inhalte auf www.twitch.tv/juzdiggi online. Es wird gemeinsam gerätselt, gespielt und auch gequatscht. Jugendliche können entweder im Chat mit den Fachkräften in den Austausch gehen oder direkt im Studio anrufen. „Wir befinden uns immer noch in dem Aufbau des Projektes. Im Moment wird noch viel gespielt. Das geht von Mindtest über Online-Brettspiele bis hin zu Online Escape Rooms. Für die Zukunft planen wir Kreativangebote, Koch- und Backangebote und Interviewformate“, so Benjamin Gaum, vom Jugendzentrum in Tostedt, der die Koordination des Projektes übernommen hat. Gerne können auch eigene Ideen eingebracht werden – per Mail an juzdiggi@medienzentrum-harburg.de

„Mit dem #juzdiggi nutzen die Jugendzentren die Kanäle, auf denen junge Menschen ohnehin unterwegs sind, und machen die Angebote auch über die entsprechenden sozialen Medien bekannt. Es zeigt sich, dass darüber auch Eltern, Lehrkräfte und andere Bürgerinnen und Bürger auf die Jugendarbeit vor Ort aufmerksam werden“, so Kreisjugendpfleger Kai Schepers, der mit seinem Team das digitale Jugendzentrum gern unterstützt.

An dem Projekt sind bis jetzt die Jugendzentren aus Buchholz, der Elbmarsch, Hollenstedt, Neu Wulmstorf, Rosengarten, Salzhausen, Seevetal, Tostedt und Winsen beteiligt.

Hintergrund: Seit Sommer 2020 haben die Jugendzentren ausgefeilte Hygienekonzepte und dürften ihre Angebote auch in Präsenz umsetzen, um so ihrem gesetzlichen Auftrag gerecht zu werden. Aber gleichzeitig sind sich die Fachkräfte ihrer Vorbild-Funktion in der Reduzierung von Kontakten bewusst. Sie haben Basteltüten ausgegeben, Beratungen durchs offene Fenster geführt, an der Skateranlage ein #outdoorjuz eingerichtet, digitale oder analoge Wettbewerbe (challenges) veranstaltet oder Gruppentelefonate über Soziale Medien durchgeführt. Für das #juzdiggi im Landkreis Harburg diente das digitale Jugendzentrum in Köln als Vorbild, das auch in Kooperation verschiedener Jugendzentren entstanden ist. Eine Videokonferenz mit einem der dortigen Initiatoren, organisiert durch das Kreismedienzentrum, war der Startschuss für die konkrete Planung, die kurzfristig umgesetzt wurde.

Die Jugendarbeiter spüren in der Praxis, dass bei vielen jungen Menschen nach den vielen Wochen des Lockdown und des Distanzunterrichts aber auch eine Digital-Müdigkeit und andere Auswirkungen der Isolation zu spüren sind. Gern würden sie sich wieder untereinander und mit den Jugendarbeiter in Präsenz treffen. (tj/ein)

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