Seevetaler Problempunkte: Landtagsabgeordener der Grünen machte sich ein Bild

Beratung über die Anschlussstelle Maschen, von links: R. Weseloh, D. Schulz-Hendel, M. Clausen und K.Kelterer
Beratung über die Anschlussstelle Maschen, von links: R. Weseloh, D. Schulz-Hendel, M. Clausen und K.Kelterer. Foto: Grüne Seevetal
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Seevetal. Die marode Decatur-Brücke, der schon jetzt oftmals überlastete Autobahnanschluss Maschen und der dringend sanierungsbedürftige Meckelfelder Bahnhof waren nur einige der größten Seevetaler Problempunkte, mit der sich auch das Bündnis 90 die Grünen politisch beschäftigen.

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Kürzlich besuchte jetzt Detlev Schulz-Hendel die Seevetaler Problempunkte. Der Landtagsabgeordnete sowie Verkehrs- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im niedersächsischen Landtag, machte sich im Rahmen seiner Sommertour vor Ort ein Bild. Begleitet wurde er von den Seevetaler Ratsmitgliedern Matthias Clausen und Kay Kelterer sowie der 1. Vorsitzende der Seevetaler Grünen Rainer Weseloh.

Als großer Problempunkt wurde der Autobahnanschluss in Maschen betrachtet. Bereits seit geraumer Zeit kommt es immer wieder zu kritischen Rückstaus. Matthias Clausen wies auf den zu erwartende zusätzlichen Verkehr vom geplanten ALDI Logistikzentrum in Stelle und das ohnehin immer noch stetig wachsende Verkehrsaufkommen hin. Die Anschlussstelle würde diesem Verkehrsaufkommen nicht mehr standhalten. Sollte die noch ausstehende Machbarkeitsstudie dieses Ergebnis bestätigen, wünscht man sich vor Ort eine weitere Auffahrt, in jedem Fall eine Lösung, bevor das Logistikzentrum gebaut wird. Detlev Schulz-Hendel sieht die geplante Ansiedlung eines Aldi-Logistik-Zentrums in Stelle nicht nur aus verkehrspolitischer Sicht als sehr kritisch an: „Der Bau ist auch aus umweltpolitischer Sicht bedenklich und würde ein Hügelgrab, das als Kulturdenkmal ausgewiesen ist, zerstören.“

Ebenfalls vom Landtagsabgeordneten besucht wurde die Seevetaler Decaturbrücke. Dort betonte Matthias Clausen nach einem kurzen Blick auf die Historie, dass akut massive Reparaturen der Brücke und langfristig die Erneuerung der Brücke anstünden. Beides würde die Finanzkraft der Gemeinde um das Zehnfache übersteigen. Nierdersachsens Verkehrsminister Althusmann hatte eine Beteiligung Niedersachsens von bis zu 75 Prozent an den Reparaturkosten angekündigt. Hier würde mittelfristig die volle Unterstützung durch Niedersachsen bei der Reparatur der Brücke benötigt werden. Langfristig müsse eine Lösung gefunden werden, die Seevetal aus der Verantwortung für die Brücke entlässt.
„Die Deutsche Bahn macht es sich an dieser Stelle sehr einfach, die Verantwortung frühzeitig abgegeben zu haben. Daher ist der Bund an dieser Stelle längst nicht so unbeteiligt, wie es die bloße Verkehrsanbindung vielleicht vermuten lässt“, so die Einschätzung Schulz-Hendels.

Als letzter großer Problempunkt stand auch der sanierungsbedürftige und heruntergekommene Meckelfelder Bahnhof auf der Agenda. „Wenn der Bahnhof wie geplant verschoben und barrierefrei umgebaut wird, dann ist es eine Verschlechterung für alle Reisenden“, erklärt Weseloh.

Kay Kelterer stellte fest, dass lediglich für P+R‑Nutzer ein barrierefreier Zugang zum Bahnhof ohne zusätzliche Umwege möglich sei. So sei der künftige Bahnhof barrierefrei nur mit dem Auto über den unteren Parkplatz erreichbar. Wolle man von den Bushaltestellen aus mit Kinderwagen oder Rollstuhl den Bahnhof erreichen, müsse man einen Umweg von bis zu 800 Metern mit nicht rollstuhlgerechten Steigungen und Unebenheiten auf den ohnehin schmalen und unebenen Fußwegen in Kauf nehmen.

Dazu Detlev Schulz-Hendel: „Die Pläne der Deutschen Bahn sind leider nicht mehr als ein bisschen Guter Wille und laufen so auf eine Verschlimmbesserung der aktuellen Situation hinaus. Der vermeintlich barrierefreie Zugang ist noch immer voller Barrieren und vor allem viel zu weit. So werden Menschen gezwungen, sich in gefährliche Situation zu begeben, um die Bahn nutzen zu können. An dieser Stelle müssen wir mehr von der Deutschen Bahn erwarten können, vor allem aber ein schnelles Umdenken zu den jetzt vorgelegten Planungen.“

Mittlerweile hat sich in Meckelfeld ein Arbeitskreis aus Politik, lokal ansässigen Vereine, der Seevetaler Gemeindeverwaltung und Bürgern aus dem Ort gebildet.Die Grünen befürchten hinter dem Umbau der Deutschen Bahn einen echten „Schildbürgerstreich“.

Auch teilt man die Einschätzung des Seniorenbeirats der Gemeinde, dass der Umbau, wie er jetzt geplant ist, nicht durchführen sollte. „Der aktuelle Umbauplan ist eine Zumutung für alle Reisenden schlechthin und ganz besonders für Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Beeinträchtigungen“, erklärt Rainer Weseloh. (dh/ein)

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