160 Familien im Landkreis Harburg werden kostenlos betreut

Das Team der Frühen Hilfen zieht zum Jubiläum eine positive Bilanz. Foto: Landkreis Harburg
Das Team der Frühen Hilfen zieht zum Jubiläum eine positive Bilanz. Foto: Landkreis Harburg
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Landkreis Harburg/Seevetal. Die Geburt eines Kindes ist immer der Anfang einer besonders aufregenden Zeit und verändert in vielen Familien das ganze Leben. Ab sofort dreht sich nur noch alles um den Nachwuchs. Besonders junge Mütter und Familien brauchen gerade in der Anfangszeit eine besondere Unterstützung für sich und ihren Nachwuchs. 

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Hilfe in diesen schwierigen Lebenslagen bietet der Landkreis Harburg. Familienhebammen- und Krankenschwestern sorgen mit Tipps und Hilfen für einen guten Start ins Leben. In diesem Jahr feiert das Unterstützungsprogramm des Landkreises Jubiläum. Seit bereits zehn Jahren besteht die gute Kooperation zwischen dem Jugendhilfeträger „Die Quäker-Häuser“ und den Frühen Hilfen der Abteilung Jugend und Familie des Landkreises. 

Enstanden ist das Unterstützungskonzept, nachdem auf Landes- und Bundesebene Fälle von Kindervernachlässigung und Kindesmisshandlungen für Schlagzeilen gesorgt hatten. Um ein mögliches Risiko der Kindeswohlgefährdung rechtzeitig zu erkennen, wurde in Niedersachsen das Modellprojekt „Aufsuchende Hilfe für Eltern und Kinder in Niedersachsen (Netzwerk Familienhebammen“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Eine Chance für Kinder“ gegründet. Ziel war es das Angebot flächendeckend anbieten zu können.

Bereits im Jahr 2008 begann der Landkreis Harburg mit der Konzeptentwicklung und startete das neue Programm im Januar 2009. Am Anfang mit nur einer Familienhebamme. Im Jahr 2013 erkannte man den großen Bedarf und erweiterte das Konzept auf weitere Kinderkraknkenschwestern. „Das Angebot hat sich bewährt“, zieht Gabriele Fried, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen beim Landkreis, eine positive Bilanz. 

Mittlerweile betreuen neun Familienhebammen und drei Kinderkrankenschwestern rund 160 Familien im Jahr. Dafür haben die Fachkräfte eine zusätzliche Weiterbildung absolviert. 

Die Familienhebammen und ‑kinderkrankenschwestern beraten und unterstützen bei alltagspraktischen Fragen, beispielsweise bei der Ernährung und Pflege, beim Stillen sowie der Beschäftigung und Förderung der Kinder und tauschen sich mit den Eltern über die körperliche und seelische Entwicklung des Kindes aus. Daneben fungieren sie für die Familien als Lotsen, die helfen, genau die Angebote im Sozial- und Gesundheitswesen zu finden, die sie jeweils brauchen. Außerdem unterstützen sie Frühgeborene und Mehrlingsfamilien bei dem manchmal etwas schweren Start ins Leben. 

Die Familien, Mütter und Väter können diese Betreuung kostenfrei in Anspruch nehmen und bleiben anonym – die Fachkräfte der Frühen Hilfen kommen nach Hause, begleiten bei Arzt- oder Krankenhausbesuchen und haben einen besonderen Blick auf die Eltern-Kind-Bindung. So gelingt es den Fachkräften, durch eine sehr persönliche Begleitung schon vor der Geburt bis zum dritten Geburtstag die Eltern bei vielen Alltagsfragen zu unterstützen.

Neben diesem Projekt gibt es im Landkreis Harburg noch weitere Möglichkeiten für junge Eltern. Zum Austausch gibt es drei begleitete Kinderwagen-Cafés in Hanstedt, Neu Wulmstorf und Nenndorf. Zusätzlich finden in Buchholz und Winsen regelmäßig die Mamamia-Treff statt. (dh/ein)

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