Ökoparadies: 15 Hektar Natur pur

Neues Ökoparadies in Ohlendorf. Foto: Gemeinde Seevetal
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Seevetal/Ohlendorf. Es summt, brummt und flattert, es grünt in allen Schattierungen – am Rübenberg unterhält die Gemeinde Seevetal schon seit längerem erfolgreich eine Naturfläche. Die über 15 Hektar große Grünfläche besteht aus extensiv bewirtschafteten Wiesen, Hecken, Obstbäumen und einer kleinen Waldfläche. Östlich des Ohlendorfer Weges gelegen, schließt sich hier zudem ein Biotopverbund sowie das Waldgebiet des Buchwedels an. Inzwischen sind erste Erfolge dieser Bemühungen deutlich sichtbar.

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Seevetals Umweltreferentin Pia Utermöhlen und ihr Team sind stolz auf das bisher Erreichte: Wir beobachten am Rübenberg sehr deutlich, wie sich das Ökosystem positiv entwickelt und seltene oder sogar gefährdete Arten einlädt, sich wieder zu regenerieren“, freut sich Utermöhlen. „Hier verbinden sich auf erfolgreiche Weise die Themen Naturschutz und Artenschutz. Wir erleben außerdem die aktive Pflege alter Nutztierrassen sowie einen wertvollen Insektenschutz — eins greift hier in das andere.“

Die Naturschutzfläche am Rübenberg ist ein gutes Beispiel für eine funktionierende Ökokette: Damit das ausgedehnte Grünland weiterhin offen bleibt, werden die Wiesen seit dem letzten Jahr von Rindern beweidet. Die alte Nutztierrasse „Deutsches Shorthorn“, die in der Roten Liste der bedrohten Nutztiere in Deutschland als „stark gefährdet“ geführt wird, sorgt hier dafür, dass die Wiesen nicht durch Busch- und Waldpflanzen erobert werden können.

Regelmäßig durchgeführte Beobachtungen und Kartierungen konnten hier schon diverse gefährdete und seltene Pflanzen- und Tierarten nachweisen, wie z.B. die „Wiesen-Flockenblume“, das „Echte Labkraut“ oder den „Kleinen Wiesenknopf“. Unter den Schmetterlingsarten tut sich am Rübenberg der „Blutbär“ hervor, der in Niedersachen als stark gefährdet gilt. Diese Schmetterlingsart ist gleichzeitig der natürlich vorkommende Fraßfeind des giftigen Jakobs-Kreuzkrautes. Durch die Verbreitung dieses Nützlings konnte das Jakobs-Kreuzkraut in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft werden.

Unter den vielen erfassten Vogelarten wurden allein elf Brutreviere der gefährdeten Feldlerche gezählt, wodurch das Gebiet inzwischen zu den regional bedeutsamen Brutvogelgebieten zählt. Besonders viele Bodenbrüter schätzen die hervorragenden Bedingungen.

Das weitläufige Areal lädt wunderbar zu Spaziergängen ein. Rundwege bieten Erholungsuchenden tolle Einblicke auf die geschützte Fläche, die selbst natürlich nicht betreten werden darf, um das empfindliche Ökosystem nicht zu stören. Im Bereich der Kuppe des Rübenberges ergeben sich dabei sogar weitläufige Blickbeziehungen bis in das nördlich gelegene Bachtal der Rönnebeck. (ein)

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